Karpensteins 5. Windtag im Forum der Volksbank Mittelhessen

Mehr als 180 Tagungsteilnehmer diskutieren über die beste Windkraftstrategie für Mittelhessen

Mittelhessen, 25.03.2013

Karpensteins 5. Windtag im Forum der Volksbank Mittelhessen
Hochkarätige Referenten bei Karpensteins 5. Windtag. Regierungspräsident Dr. Lars Witteck stellte sich den Fragen des Fachpublikums.

Mittelhessen. Einen Tag nach dem Energiegipfel bei Kanzlerin Merkel haben sich am Freitag über 180 Tagungsteilnehmer zu Karpensteins 5. Windtag im Forum der Volksbank Mittelhessen in Gießen getroffen. Die Fachtagung wurde erstmals gemeinsam von der auf Verwaltungs-, Kommunal- und Energierecht spezialisierten Kanzlei Karpenstein Longo Nübel und der Volksbank Mittelhessen ausgerichtet. Karpensteins Windtag hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigen Termine im Jahr zum Thema Windkraft in Mittelhessen und darüber hinaus etabliert.

In diesem Jahr stieß der Windtag auf überragendes Interesse. Das Signal nach Berlin: Wir brauchen die Windkraft für eine kostengünstige Energieversorgung und für die wirtschaftliche Zukunft Mittelhessens.
Nachdem der Sprecher des Vorstandes der Volksbank Mittelhessen Dr. Peter Hanker die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, leitete Rechtsanwalt Hans Karpenstein die Tagung mit dem Vortragstitel „Macht es vor Ort und macht es selbst“ ein. In seinem Vortrag ging der renommierte und über die Landesgrenzen hinaus bekannte Fachanwalt für Verwaltungsrecht auf die Vorzüge der Windkraftplanung in kommunaler Hand ein. Dabei unterstrich der Fachmann für rechtliche Fragen die wirtschaftlichen Chancen, die gerade für strukturell benachteiligte Kommunen des ländlichen Raums durch das Betreiben von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien vorhanden sind.

Mit Regierungspräsident Dr. Lars Witteck konnte ein hochkarätiger Referent gewonnen werden, der eine kontroverse Debatte unter den Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung anstieß. Der neue Teilregionalplan Mittelhessen hat gerade durch seine Vorgaben für die Windkraftplanung für erhebliche Kritik bei den Kommunen und den Projektieren gesorgt. Dr. Witteck verteidigte dabei das Ansinnen des neuen Teilregionalplans, der versucht, das Konfliktfeld Windkraftplanung versus Naturschutz bereits auf der regionalplanerischen Ebene zu lösen. Auch das anschließende Referat des Landesgeschäftsführers des NABU Hessen, Hartmut Mai, sorgte in diesem Zusammenhang für reichlich Diskussionsstoff. Auch hier wurde über die Belange des Naturschutzes und die Vereinbarkeit mit der Erzeugung erneuerbarer Energien aus Windkraft  ausgiebig diskutiert.

Im weiteren Tagesverlauf lieferten mit Dr. Jochen Karl vom Ingenieurbüro für Umweltplanung in Staufenberg, dem Geschäftsführer der hessenENERGIE Herrn Dr. Horst Meixner und den Vorständen von zwei Energiegenossenschaften Ralph Kehl, Günter Mest und Herrn Uwe Kühn Antworten auf Fragen zum Naturschutz, der aktuellen Anlagentechnik und den praktischen Erfahrungen einer Energiegenossenschaft.

Jan Weimer berichtete als erfahrener Spezialist der Volksbank Mittelhessen über den üblichen Ablauf einer Projektfinanzierung im Bereich der Windkraft. Dabei stellte Weimer anschaulich die Eckpunkte und Kriterien der Finanzierung von Windkraftprojekten vor und machte auch auf Chancen und Risiken aufmerksam. Weimer betonte, dass sich die Volksbank Mittelhessen auch künftig bei der Finanzierung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien engagieren wird. Die Genossenschaftsbank leistet auch hiermit ihren Beitrag zur Wertschöpfung vor Ort und sieht sich als verlässlicher Partner der Kommunen und der mittelständischen Projektierer.