Vertreterversammlung der Volksbank Mittelhessen

5,5 % Dividende für die Mitglieder

Gießen. Am Dienstagabend luden Vorstand und Aufsichtsrat der Volksbank Mittelhessen zur diesjährigen Vertreterversammlung. Die nach den Neuwahlen erstmalig zusammentreffende Vertreterversammlung bildet mit 614 Vertretern das höchste Organ der Genossenschaft. Im Auftrag der 192168 Mitglieder entscheiden die Vertreter unter anderem über die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Bilanzgewinns sowie die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat.

Eröffnet wurde die gut besuchte Versammlung durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Prof. Dr. Hubert Jung. Vorstandssprecher Dr. Peter Hanker legte Rechenschaft ab und berichtete über die wesentlichen Ereignisse sowie die wirtschaftlichen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2016. Trotz der zunehmend angespannten Rahmenbedingungen blickt die Volksbank Mittelhessen auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Die vergangenen zwölf Monate waren erneut geprägt von einem außerordentlich starken Kreditgeschäft sowie steigenden Einlagen.

Der aktuelle Jahresbericht der Volksbank Mittelhessen liegt in allen Filialen aus. Zudem ist er online unter https://www.vb-mittelhessen.de/wir-fuer-sie/ueber-uns/zahlen-fakten.html verfügbar.


Geschäftsentwicklung und Bilanzsumme

Bis zum Stichtag ist die Bilanz um 1,5 % oder 104 Mio. EUR auf 6.864 Mio. EUR gewachsen. Getrieben wurde das Wachstum durch eine weitere Ausweitung des Kreditgeschäftes. So stieg das Kundenkreditvolumen um 4,4 % auf zuletzt 4.257 Mio. EUR. Hierzu wurden im vergangenen Geschäftsjahr neue Darlehen in Höhe von 912 Mio. EUR gewährt. Im gleichen Zeitraum nahm die Volksbank Mittelhessen Tilgungen in Höhe von 631 Mio. EUR entgegen. Der Anteil des Firmenkundensegments an den Forderungen hat sich auf 59 % erhöht. 41 % der Kredite entfallen auf Privatkunden. Die Streuung der Kredite nach Größenklassen und Branchen ist gut. Der Bestand eigener Wertpapiere summierte zum Stichtag 2016 auf 1.735 Mio. EUR.

Auch auf der Passivseite waren im vergangenen Jahr Zuwächse zu verzeichnen. So vertrauten die Anleger der Volksbank Mittelhessen Gesamteinlagen in Höhe von 5.578 Mio. EUR an. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Steigerung in Höhe von 3,3 % oder 177 Mio. EUR.


Eigenkapitalbasis weiter gestärkt

Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Volksbank Mittelhessen das bilanzielle Eigenkapital auf 705 Mio. EUR ausgeweitet. Damit ist die Eigenkapitalausstattung der Volksbank Mittelhessen überdurchschnittlich. Nach Beschlussfassung durch die Vertreterversammlung beträgt die Kernkapitalquote der Volksbank Mittelhessen auf Basis der per 31.12.2016 gütigen Eigenmittelbestandteile 15,0 %.


Ergebnisrechnung 2016

Vor dem Hintergrund des weiter niedrigen Zinsniveaus hat sich der Zinsüberschuss im Vergleich zum Vorjahr um 8 Mio. EUR auf 123,9 Mio. EUR reduziert. Der Provisionsüberschuss lag zum Jahresende 2016 bei 51,5 Mio. EUR, nach 53,2 Mio. EUR im Jahr 2015. Im Berichtsjahr konnten die Allgemeinen Verwaltungsaufwendungen von 119,2 Mio. EUR auf 115,1 Mio. EUR reduziert werden. Der Personalaufwand belief sich auf 73,7 Mio. EUR, der Sachaufwand lag bei 41,4 Mio. EUR. Beide Positionen sind im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Die Cost-Income-Ratio, als Maßstab für die wirtschaftliche Effizienz der Volksbank Mittelhessen, lag im Jahr 2016 bei 67,77 %.

1344 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der Volksbank beschäftigt, 81 davon absolvieren derzeit eine Ausbildung. Neben dem Bankkaufmann bildet die Volksbank Mittelhessen junge Nachwuchskräfte in den Berufen Kaufmann für Dialogmarketing und Kaufmann für Versicherungen und Finanzen sowie Fachinformatiker aus.

Das Geschäftsjahr 2016 schließt die Volksbank Mittelhessen mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung in Höhe von 57,7 Mio. EUR ab. Das Bewertungsergebnis fiel mit +7,3 Mio. EUR erneut positiv aus. Die mittelhessische Wirtschaft ist nach wie vor kerngesund. Daher waren im Jahr 2016 nur geringfügige Wertberichtigungen auf Kredite erforderlich. Daneben sorgten Kursgewinne auf eigene Wertpapiere für Zuschreibungen. Alle Forderungen wurden vorsichtig bewertet und sämtliche erkennbaren Risiken durch Wertberichtigungen und Rückstellungen abgedeckt.

Das Ergebnis nach Bewertung zeigt sich im Geschäftsjahr 2016 mit 65 Mio. EUR (2015: 68,6 Mio. EUR). Der Steueraufwand beläuft sich insgesamt auf 19,6 Mio. EUR. 9,1 Mio. EUR beträgt dabei der Gewerbesteueranteil. Nach der Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 15 Mio. EUR verbleibt ein Jahresüberschuss 2016 in Höhe 30,4 Mio. EUR. Gemäß den Vorgaben von Basel III wird dieser durch Beschluss der Vertreterversammlung in die Rücklagen eingestellt. Zudem schüttet die Genossenschaft eine Dividende in Höhe von 5,5% an die Mitglieder aus.


Gesellschaftliches Engagement

Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung kommt die Volksbank Mittelhessen gerne nach. Mit insgesamt 1,3 Mio. EUR wurden im Berichtsjahr zahlreiche soziale und gemeinnützige Initiativen und Vereine durch Spenden und Sponsoringmitteln unterstützt.

Gesetzliche Prüfung, Genehmigung des Jahresabschlusses und Verwendung des Jahresüberschusses 2016

Das von Volksbankvorstand Hans-Heinrich Bernhardt vorgetragene zusammengefasste Prüfungsergebnis des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes e.V. geht mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk einher. Die anwesenden Vertreter genehmigten den Jahresabschluss und entlasteten die Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Sie stimmten außerdem dem Vorschlag zur Verwendung des Bilanzgewinnes sowie einer Dividende in Höhe von 5,5 % zu.


Veränderungen im Aufsichtsrat

Mit Ablauf der Wahlperiode schieden turnusgemäß die Herren Prof. Dr. Michael Kirk, Gerald Engeland und Michael Kraft aus dem Aufsichtsrat aus. Die Herren Kirk und Engeland stellten sich für eine Wiederwahl zur Verfügung und wurden durch die Vertreterversammlung für eine weitere Amtsperiode in das Gremium berufen. Das seit 1999 aktive Aufsichtsratsmitglied Michael Kraft trat nicht mehr für eine weitere Amtsperiode an. Der gesamte Vorstand sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Hubert Jung würdigten die Verdienste und bedankten sich für die jahrelange engagierte und zuverlässige Mitarbeit im Aufsichtsgremium.


Ausblick

In den beiden kommenden Jahren wird sich unserer Einschätzung nach der moderate Aufschwung in Deutschland fortsetzen. Allerdings besteht zu jeder Zeit die Gefahr, dass geopolitische Risiken sowie die
Sorgen vor einer globalen Wachstumsschwäche die deutsche Konjunkturentwicklung belasten. Vor dem Hintergrund dieser fragilen Entwicklung rechnen wir mit einer Beibehaltung der ultralockeren Geldpolitik über diesen Zeitraum und in der Folge mit einem
unverändert niedrigen Zinsniveau.

Angesichts dieser Rahmenbedingungen gehen wir für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 von einem moderaten Wachstum unseres bilanziellen Kundenkreditgeschäftes aus. Auch im Einlagengeschäft rechnen wir für diesen Zeitraum mit Steigerungen.
Mit marktgerechten Konditionen, attraktiven Produkten und einer kompetenten Beratung werden wir unsere gute Marktposition ausbauen.